Gründen: Sofort groß starten oder doch lieber nebenberuflich – also geringfügig starten?
Was ist 
für dich die beste Option: 

Du spielst mit dem Gedanken, dein eigenes Unternehmen zu gründen, aber bist unsicher, ob du sofort voll durchstarten oder lieber nebenberuflich beginnen sollst? Diese Entscheidung ist nicht einfach, und es gibt keine allgemeingültige Antwort. Denn was für manche funktioniert, ist für andere vielleicht nicht der richtige Weg.

In diesem Beitrag geht es darum, wann es Sinn macht, gleich groß zu starten, und wann der nebenberufliche Einstieg besser ist. Dabei kommt es vor allem auf deine Branche, dein Netzwerk, den Standort deines Unternehmens, deine Innovationskraft und natürlich auf deine Selbstmotivation an.

Wann es besser ist, sofort groß zu starten

In manchen Fällen ist es sinnvoll, gleich voll durchzustarten und von Anfang an groß zu starten. Hier sind einige Beispiele:

1. Du hast eine innovative Idee im Bereich Technologie oder Digitalisierung

Wenn du in einer Branche unterwegs bist, in der Innovation eine große Rolle spielt – etwa in der Technologie oder Digitalisierung – kann es von Vorteil sein, direkt groß zu starten. Warum? In diesen Bereichen gibt es oft ein großes Interesse seitens von Investoren und Fördergebern. Wenn deine Idee zukunftsweisend ist und das Potenzial hat, den Markt zu verändern, möchten viele Investoren schnell einsteigen.

Förderungen und Investitionen können dir den Start erleichtern und geben dir die nötigen Mittel, um dein Unternehmen von Anfang an professionell aufzubauen. Hier ist es wichtig, schnell zu handeln, bevor andere die gleiche Idee haben und der Markt gesättigt ist.

2. Du startest einen Handwerksbetrieb

Im Handwerksbereich gibt es häufig bereits von Beginn an eine hohe Nachfrage nach Dienstleistungen. Wenn du in diesem Bereich tätig bist, kannst du möglicherweise direkt mit einem vollen Auftragsbuch starten. Da Handwerksbetriebe oft stark lokal verankert sind und viele Kunden durch Empfehlungen kommen, ist es hier einfacher, schnell ins Geschäft zu kommen.

In einem solchen Fall kann es sinnvoll sein, direkt voll einzusteigen, um die Kundenanfragen professionell abarbeiten zu können und von Anfang an einen guten Ruf aufzubauen.

3. Du planst ein Gastronomieunternehmen

Die Gastronomie ist stark vom Standort abhängig. In einer belebten Lage, in der es eine hohe Nachfrage gibt, wirst du kaum klein anfangen können. Gäste erwarten das Außergewöhnliche, ein Top-Service und natürlich Qualität von Anfang an. Zudem fallen in der Gastronomie oft hohe Anfangsinvestitionen an, etwa für die Ausstattung oder die Miete.

Wenn du eine gute Lage gefunden hast und dein Konzept vielversprechend ist, kann es sinnvoll sein, sofort groß zu starten und von Anfang an Vollzeit im Geschäft zu sein.

Wann es besser ist, nebenberuflich zu starten

Es gibt auch viele Branchen und Situationen, in denen es sinnvoller ist, erst einmal klein anzufangen und dein Unternehmen nebenberuflich aufzubauen. Das gilt vor allem für Bereiche, in denen es häufig lange Durststrecken gibt oder wo der Aufbau eines Netzwerks Zeit braucht.

1. Energetik, Trainings und Coachings

Wenn du im Bereich Energetik, Trainings oder Coachings durchstarten möchtest, kann es oft eine Weile dauern, bis du genügend Kunden hast, um davon leben zu können. Hier ist Eigenkapital wichtig, um die Durststrecken zu überbrücken. Viele GründerInnen in diesem Bereich starten klein und bauen ihre Kundenbasis nach und nach auf.

Der Vorteil eines nebenberuflichen Starts ist die finanzielle Sicherheit, die dir dein Angestelltenjob bietet. Allerdings kann die Doppelbelastung – Job und nebenberufliche Selbstständigkeit – anstrengend sein. Und oft fehlt es an Zeit und Motivation, das Business weiter auszubauen.

2. Unternehmensberatung

Auch als UnternehmensberaterIn ist der Aufbau eines guten Netzwerks entscheidend. Ohne ein starkes Netzwerk kann es lange dauern, bis du genügend Aufträge bekommst, um davon leben zu können. Auch hier sind Eigenkapital und Geduld gefragt. Nebenberuflich zu starten, gibt dir die Möglichkeit, dein Netzwerk aufzubauen und gleichzeitig ein stabiles Einkommen zu sichern.

3. Der Umstieg von einer geringfügigen Selbständigkeit in die volle Selbstständigkeit

Wenn du bereits geringfügig selbstständig bist, ist es wichtig, die Geringfügigkeitsgrenze im Auge zu behalten. Diese liegt in Österreich im Jahr 2024 bei 6.221,28 Euro Einkommen pro Jahr (Einnahmen minus Ausgaben). Hier zahlst du an die SVS nur lediglich die Unfallversicherung von 11,35 EUR monatlich. Überschreitest du diese Grenze, kommt es zu Nachzahlungen bei der Sozialversicherung. Dann wirst du nämlich rückwirkend das ganze Jahr als volle Selbständige abgerechnet – d.h. du zahlst auch die Kranken- und die Pensionsversicherung.

Mein Tipp: Wenn du überlegst, den Schritt in die volle Selbstständigkeit zu wagen, plane den Umstieg in die volle Selbstständigkeit am besten zum Jahreswechsel. So hast du die Kontrolle über deine Einnahmen und kannst so Nachzahlungen besser vermeiden.

Was es sonst noch zu beachten gibt

Egal, ob du sofort groß starten oder nebenberuflich beginnen möchtest, du solltest immer einige wichtige Punkte im Blick behalten:

  • Eigenkapital: In vielen Branchen brauchst du Eigenkapital, um die ersten Monate zu überbrücken. Stelle sicher, dass du genügend Rücklagen hast, um dein Business auch in schwierigen Phasen weiter vorantreiben zu können.
  • Netzwerk: In vielen Branchen ist ein starkes Netzwerk unerlässlich. Baue dir bereits frühzeitig Kontakte zu potenziellen Kunden, Partnern oder Investoren auf. Ein Netzwerk kann dir dabei helfen, schneller Fuß zu fassen und Unterstützung zu erhalten.
  • Selbstmotivation: Egal welchen Weg du wählst, deine Motivation ist der Schlüssel zum Erfolg. Als Gründer wirst du immer wieder Herausforderungen begegnen, und du musst bereit sein, diese anzupacken. Frage dich also: Kann ich mich selbst gut motivieren? Habe ich die nötige Disziplin, mein Business nebenberuflich aufzubauen oder voll durchzustarten?

Ob du sofort groß startest oder lieber nebenberuflich beginnst, hängt von verschiedenen Faktoren ab: deiner Branche, deiner Selbstmotivation, deinem Netzwerk und deinen finanziellen Möglichkeiten.

Überlege dir gut, welcher Weg für dich der richtige ist, und sei dir bewusst, dass beide Optionen Vor- und Nachteile haben. Mit der richtigen Planung und Einstellung kannst du jedoch erfolgreich sein – egal, wie du startest!

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